Mit veganem Superfoods zum Superhelden – und was das ganze mit Yoga zu tun hat – Ein Interview mit Dominik von Yogan

Interview mit Dominik von Yogan

Dominik bewegt sich zwischen zwei Welten: Yoga und vegane Ernährung verbindet er auf inspirierende Weise in seinem Blog Yogan. Dort findet man tolle Rezepte und Superfoods: Die Grundnahrungsmittel für einen ganzheitlichen Superhelden 🙂

Wir durften ein Interview mit Dominik machen, um mehr über seinen spannenden Ansatz und Motivation zu lernen. Los geht’s!

ASANAYOGA.DE: Vor 2 Jahren hast du deinen Blog “Yogan” ins Leben gerufen. Worum geht es dir, was möchtest du vermitteln?

Dominik: Mir geht es darum, Yoga sowie die vegane Lebensweise in einem in sich verwobenen, ganzheitlichen Lebensstilkonzept vereint darzustellen und meinen Mitmenschen ans Herz zu legen. Das aus Indien stammende Übungssystem Yoga, sowie die positiven Auswirkungen einer veganen Ernährung auf uns selbst, aber auch auf unsere Umwelt, sind heute sogar in der westlichen Wissenschaft belegt und anerkannt. Was liegt da näher, als beides ganz easy miteinander zu verknüpfen und für jeden Menschen praktizierbar zu machen?

Dabei ist Yogan selbst nicht an irgendeinen bestimmten Yoga-Stil oder eine bestimmte Yoga-Tradition gebunden, genauso wenig geht es mir um das Hineindrücken in eine bestimmte vegane Ernährungsweise, beispielsweise der Rohkost. Jeder Mensch ist genotypisch resp. phänotypisch unterschiedlich, hat Vorlieben und Abneigungen, und diese sollten bei der Wahl des persönlichen Yoga sowie der individuellen veganen Ernährung berücksichtigt werden.

ASANAYOGA.DE: Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass in einem guten Blog viel Arbeit steckt. Was bedeutet das Projekt für dich persönlich?

Dominik: (lacht) Ja, da habt ihr definitiv Recht! Wenn man jedoch an solch einem Projekt mit Leidenschaft arbeitet und den positiven Sinn dahinter sieht; wenn man merkt, dass sich dieser Lebensweise immer mehr Menschen zuwenden resp. die positive Resonanz vorhanden ist und, wenn man der festen Überzeugung ist, dass diese Art sein Leben zu leben so vielen Menschen und auch unserer Umwelt helfen kann, dann steckt man all seine zur Verfügung stehende Energie hinein und gibt eben sein Bestes – und von der Energie hab ich glücklicherweise durch die Yogan-Praxis reichlich J

ASANAYOGA.DE: Der Name Yogan ist ein Wortspiel und lässt sich super merken. Was bedeutet er, wie bist du darauf gekommen?

Dominik: Der Name Yogan besteht aus den zwei Wörtern Yoga und Vegan und ist ein sogenanntes Kofferwort (berichtete mir Wikipedia). Dass er sich gut merken lässt, habe ich nach meinem letzten Wochenend-Seminar bei Yoga Vidya feststellen können. Der Name wirkt schon fast viral! Am letzten Seminar-Tag hatten die Teilnehmer „Yoga“ durch „Yogan“ ersetzt.
Der Name ist ganz unspektakulär beim Sonntagmorgen-Frühstück entstanden, als ich mir überlegt hatte den Blog zu starten und die von mir gelebte Lebensweise in ein greifbares und praktizierbares Konzept zu verpacken.

ASANAYOGA.DE: Du verstehst dich als Promoter eines ganzheitlichen Lebensstilkonzepts. Warum sollten Leser deinen Blog unbedingt besuchen?

Dominik: Yogan ist Blog und Community zugleich. Die LeserInnen haben die Möglichkeit sich die nötigen Informationen für den Einstieg in die Yogan-Praxis zu besorgen, bekommen Tipps und viel Hintergrundwissen. Das mit dem Hintergrundwissen, gerade im Bereich der Ernährung, ist mir sehr wichtig, da hier viel Mist im Netz herumkursiert. Gleichzeitig ist die Webseite an Facebook, Google+, Twitter und Instagram sowie eine Facebook-Gruppe angebunden. Hier gibt’s fast täglich neuen Input, es wird sich ausgetauscht und beratschlagt. Die Facebook-Gruppe aka „Yogan-Community“ ist noch recht neu, hatte aber innerhalb der ersten 3 Wochen bereits über 500 neue Mitglieder, was mich immens gefreut hat! Dabei liegt mir sehr viel daran, dass respektvoll und mitfühlend miteinander umgegangen wird – das fehlte mir insbesondere in veganen Gruppen häufig, gerade wenn Themen wie Spiritualität aufkamen.

ASANAYOGA.DE: Welchen Tipps kannst du Neueinsteigern in die Welt des Yoga und veganen Lebens mitgeben?

Dominik: Jeder hat da seine Vorlieben resp. Abneigungen, daher gibt es hier nicht die universellen Tipps. Sowohl bei der Wahl des Yoga-Stils als auch beim Umstieg auf eine vegane Ernährung oder gar eine ganz bestimmte pflanzlichen Ernährung, ist Achtsamkeit gefragt. Welcher Yoga-Stil es sein soll bzw. welche Ernährung genau die richtige für einen ist, kann man jedoch erst dann festgestellt haben, wenn man sie eine Weile ausprobiert hat. Und hier ist der Tipp beim Yoga: Such’ dir das nächste Yoga-Studio und schau’ ob’s etwas für dich ist, wenn nicht, such’ dir ein anderes oder wechsle den Lehrer (oft liegt’s am Yogalehrer selbst). Zum Thema der veganen Ernährung wäre mein Credo: ein tolles Kochbuch kaufen, z.B. das von Justin P. Moore „The Lotus and the Artichoke“ und einfach ausprobieren.

Meiner Meinung nach ist es auch von Vorteil, sich gerade mit dem Thema Ernährung und seine Auswirkungen sowohl auf uns selbst als auch auf unsere Umwelt zu beschäftigen. Das stärkt uns zum einen in unserer Entscheidungen eine gewisse Ernährungsform gewählt zu haben, zum anderen hat man immer die richtigen Argumente parat, wenn das soziale Umfeld es einem etwas steiniger machen sollte – die meisten Menschen hängen an ihren Gewohnheiten fest und glauben, dass das, was lange Zeit praktiziert wurde, heute immer noch Gültigkeit hat und „richtig“ ist. Sich gegen einen solchen Strom – den Mainstream – zu bewegen kostet Kraft, wobei man einerseits durch die Yoga(n)-Praxis genügend Energie hat und andererseits der Gegenstrom immer stärker wird. Also, nur Mut, es zahlt sich in jeder Hinsicht aus!

ASANAYOGA.DE: Warum eigentlich vegan und nicht vegetarisch?

Dominik: Berechtigte Frage! Die alten Yogis empfehlen ja, siehe bspw. die Hatha Pradipika, eine lacto-vegetarische Ernährung, sprich eine pflanzliche Ernährung mit Milch und Milchprodukten. Allerdings muss man sich zum einen klar darüber sein, wo diese Yogis gelebt haben und zum anderen wie sie mit anderen Lebewesen umgegangen sind. Glaubt man den Erzählungen, haben viele der Yogis in kargen Gebieten und/oder Höhlen gelebt, die nicht gerade prädestiniert dazu waren, eine ausreichende rein pflanzliche Ernährung zu gewährleisten. Gerade in den kälteren Gebieten war eine Umwandlung von unverdaulichen Pflanzen durch Wiederkäuer zu verdaulicher Milch essentiell.

Hinzu kommt Ahimsa, das erste der Yama, der inneren Disziplin oder anders ausgedrückt: der ethischen Empfehlungen im Umgang mit anderen. Ahimsa bedeutet Nicht-Verletzten und auf Ahimsa fußt der ganze Ashtanga Yoga auch als Raja Yoga bekannt, auf welchem der heutige Hatha Yoga beruht. Unser heutiger Umgang mit Tieren bzw. Kühen ist alles andere als harmonisch und mitfühlend, also aktiv-gelebtes Ahimsa. Ich denke nicht, dass die alten Yogis bei den heute vorherrschenden Gegebenheiten in der Tierhaltung eine lacto-vegetarische Ernährung empfohlen hätten, sondern klar zu einer veganen Ernährung tendieren würden.

Um bei der heutigen Zeit zu bleiben: auch aus gesundheitlichen Gründen kann heute ganz klar eine ausgewogene und vollwertige vegane Ernährung für Jedermann empfohlen werden, weisen doch immer mehr Studien darauf hin, dass bspw. Milch im Erwachsenenalter eher suboptimal für uns ist. An dieser Stelle sei erwähnt: Laktose-Intoleranz ist keine Krankheit, sondern ein ganz natürlicher Prozess, der Eintritt, sobald wir auf natürliche Weise von unserer Mutter abgestillt wurden. Man könnte ihn gar als Schutz interpretieren, der uns davon abhalten soll im Erwachsenenalter weiterhin Milch zu trinken.

ASANAYOGA.DE: Du hast uns von deinem neuen Buch erzählt. Worum geht es und was möchtest du damit bewirken?

Dominik: Lieb, dass ihr nachfragt! Wie beim Blog, meinen Workshops und den anderen Projekten, die ich für und um Yogan tue, geht es mir auch hier wieder ganz klar um eine Sache: So viele Menschen, wie nur möglich zu erreichen und von Yogan zu begeistern! Dabei ist das Buch bewusst für Yogan-Einsteiger resp. Yoga- und Vegan-Einsteiger konzipiert, bietet aber auch für Menschen die sich auf einem der beiden Wege oder bereits auf beiden befinden, viele Informationen und neue Inspiration. Konkret beinhaltet das Buch einen sanften Einstieg in die Yogan-Praxis, viel Hintergrundwissen, etwas Philosophie, Superfoods, einige Rezepte, viele Tipps für die praktische Umsetzung und noch einiges mehr. Ich denke – und wünsche mir -, dass in Zukunft immer mehr Menschen zu dieser Lebensweise finden werden, die uns, unserer Gesellschaft, ja unserem ganzen Planeten so sehr helfen kann!

Yogan ist noch jung und steckt noch in seinen Kinderschuhen. Was letztendlich daraus wird, hängt insbesondere von jenen Menschen ab, die sich auf diesen Weg begeben. Eines kann ich jedoch schon an dieser Stelle sagen: Die Schuhe fangen langsam an zu drücken!

Über Dominik:
Dominik ist Autor, biologisch technischer Assistent und Yogalehrer. Er gibt Yogastunden, Seminare und Workshops zum Thema Yogan, u.a. in seinem Yoga-Studio Yogakasha in Köln.

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