Yoga: mehr als Akrobatik? Patanjali lässt grüßen

Yoga Patanjali

Ist Yoga mehr als Akrobatik? Patanjali lässt grüßen.

Yoga NaturYoga kommt aus dem indischen Sanskrit und bedeutet so viel, wie anjochen oder verbinden. Yoga ist vom Ursprung her ein lebenslanger Übungsweg, der Möglichkeiten eröffnet, Körper, Geist und Seele des Menschen zu verbinden und in Einklang, Harmonie miteinander zu bringen.

Allseits bekannt ist, dass Yoga über Körper-, Atem-, und Entspannungsübungen das allgemeine Wohlbefinden erhöht. Immer mehr Menschen besuchen regelmäßig Yogakurse in der Woche. Doch Yoga bietet durch die philosophische Betrachtung viel mehr als akrobatische Übungen, die so oft in Zeitschriften abgebildet werden!

In der Philosophie des Yoga steckt die Essenz, um zu einer allumfassenden, ganzheitlichen „Lebensführung“ zu finden, die Gesundheit, Wohlbefinden und Erfüllung beinhaltet.

In den uralten Schriften des indischen Weisen Patanjali, der vor etwa 2000 Jahren in Indien lebte, finden wir die Definition des Yoga:

„Yoga ist das zur Ruhe kommen und Stillwerden des Geistes. Dann scheint in uns die Fähigkeit auf, etwas vollständig und richtig zu erkennen.“

Patanjali, beschreibt in den Yogatexten (Sutren) einen 8-stufigen Weg. Diese acht Glieder greifen eng ineinander und verhelfen aktueller denn je auch in der heutigen Zeit, zu einer allumfassenden Sichtweise auf das eigene Leben zu gelangen.

In einer kurzen Übersicht möchte ich schildern, wie sich der Yoga durch den 8-Stufen Weg des Patanjali unterschiedlicher Methoden und Techniken bedient, ganzheitliche Gesundheit zu erhalten und zu bewahren.

Auflistung des 8-gliedrigen Yoga-Weges nach dem Weisen Patanjali:

1 Yamas
Übungen des allgemeinen Handelns

a) Gewaltlosigkeit/Friedfertigkeit (Ahimsa)
b) Wahrhaftigkeit/Offenheit (Satya)
c) Frei werden von Verlangen/ Nicht stehlen (Asteya)
d) Mäßigkeit (Brahmacharya)
e) Freigebigkeit/Nicht-Besitzergreifen (Aparigraha)

2 Niyamas
Übungen des besonderen Handelns für sich selbst

f) Reinheit (Shauca)
g) Zufriedenheit/innere Ruhe (Santosha)
h) Disziplin/Hingabe (Tapas)
i) Selbsterforschung (Svadhyaya)
j) Vertrauen in eine höhere Kraft (Ishvara Pranidhana)

3Asana
Körperhaltungen (Übungen der Sitzhaltung)

4 Pranayama
Atemübungen (Atemregelung)

5 Pratyahara
Zurücknahme der Sinne, Entfaltung der inneren Sinne

6 Dharana
Konzentration um den Geist zu binden (Sammlung)

7 Dhyana
Meditation (Loslassen): Erkennen der Außenwelt als Spiegel des Inneren

8 Samahdi
Kontemplation/Versunkenheit/Einung: die Bewertung von Subjekt/Objekt, bzw. Innen/Außen löst sich auf, Einheit kann erfahren werden

 

In den sogenannten „Yamas“ (siehe Stufe 1) betrachtet man die Art und Weise, wie man sein Leben mit anderen Menschen gestaltet.

Die „Niyamas“ (Stufe 2) geben Lebensregeln, Denkanstöße und Sichtweisen zur Selbsterforschung, wie man mit sich selbst umgehen sollte, um einen gesundheitsbewussten Lebensstil zu pflegen.

Danach widmet man sich in Stufe 3 den wirkungsvollen Körperübungen, „Asanas“ genannt. Diese werden verbunden mit gezielten Atemübungen und Atemtechniken der Stufe 4, den „Pranayamas“.

Die zunächst nach außen gerichteten vier ersten Stufen führen den Menschen mehr und mehr nach innen.
Anschließend wird dieser innere Weg weitergeführt, in dem man lernt seine Sinne von der Außenwelt zurückzuziehen (Stufe 5: „Pratyahara“).

Über gezielte Konzentrationsübungen wird der Gedankenstrom auf ein Objekt oder einen gezielten Gedanken gelenkt (Stufe 6: „Dharana“) und die Aufmerksamkeit gebunden.

Daraus entsteht dann Meditation (Stufe 7: „Dhyana“). In der Meditation vergisst man die Außenwelt, der Geist öffnet sich mehr einer neutralen Sichtweise auf die Geschehnisse der Außenwelt und des Alltags und man kann zu einem inneren Verständnis der äußeren Umstände gelangen.

Über den Zustand der Akzeptanz des Äußeren, ohne es zu bewerten, gelangt man ins Hier und Jetzt. Komme ich voll im Augenblick an, öffnet sich mein begrenzter Horizont und ich entdecke leichter neue Lösungen für belastende Lebenssituationen. Der Geist, die Gedankentätigkeit beruhigen sich und man erhält in diesem Zustand der „Einung“ der Stufe 8 eine innere Klarheit.

Dieser Zustand ist Ziel jeder Yogapraxis und wird „Samadhi“ genannt.

Im Sinne von „ganzheitlicher Lebensführung“ stellt sich für mich immer wieder die Frage:

  • Wie kann ich Yoga auf allen Ebenen für mein Leben nutzen?
  • Wie kann ich durch Yoga mehr Glück und Wohlbefinden erleben?

Fazit:

Die vier äußeren Glieder verbinden sich mit den vier inneren Gliedern, wenn die wertvollen Yamas und Niyamas als Lebensregeln mit in den Alltag einbezogen werden.

In den folgenden Artikeln bekommst Du wertvolle Tipps, wie Du die Schätze der Yamas in deinen Tagesablauf einbeziehen kannst!

Fortsetzung folgt!

1 thoughts on “Yoga: mehr als Akrobatik? Patanjali lässt grüßen

  1. Pingback: Artikel zu Patanjali | Heil-Yoga Maria Dieste

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