Über indische Götter – Interview mit Maria von ganzherzig

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Maria Ma hat ihren Blog ganzherzig im Jahr 2013 gegründet. Da sie seit vielen Jahren auf dem Yogaweg ist, hat sie mit ihrem Diplom in der Tasche nach dem Soziale Arbeit Studium, ein Jahr in Südindien gelebt und gearbeitet. Während dieser Zeit durfte sie tief in das Konzept des Yoga eintauchen und hinduistische Mythen und Rituale kennen und lieben lernen. Heute erzählt sie uns von ihrer Liebe zu indischen Göttern und ihrem E-book.

LIEBE MARIA, WOHER KOMMT EIGENTLICH DEIN INTERESSE AN DER INDISCHEN GÖTTERWELT?

Maria: Als ich von 2010 bis 2011 ein Jahr in Indien arbeitete, hatte ich eine Zeit, in der es mir nicht besonders gut ging. Ich hatte gerade eine Beziehung beendet und fühlte mich traurig und unverstanden. Als ich eines Tages vor unserem Haus saß, traf ich auf meinen Nachbarn Ashok, der meine Verstimmung erkannte und mich in einen nur 5 Fußminuten entfernten Murugan Tempel mitnahm. Im Tempel angekommen, erklärte mir Ashok in einer bewundernswerten Ruhe die Gottheiten und gab mir außerdem eine Einführung in die Reihenfolge der Verehrung. Anschließend meditierten wir zusammen auf dem Tempelboden.

Trotz des indischen Großstadtlärms nahm ich in mir nur noch Stille und das Gefühl auf besondere Weise getragen zu werden wahr. Dieses Erlebnis hatte einen nachhaltigen Eindruck auf mich und ebnete meinen Weg in die wunderbare Welt der indischen Götter.

HAST DU EINE LIEBLINGSGÖTTIN? ODER EINEN GOTT? WAS MACHT IHN/SIE BESONDERS?

Maria: Ich habe meinen festen Ishta-Devata (verehrte Gottheit), die in ihrer Essenz sehr weiblich ist und bedingungslose Liebe und Fülle verkörpert. Darüber hinaus liebe ich aber alle Götter, weil ich von jedem von ihnen etwas lernen kann, wenn ich bereit bin in ihre Energie einzutauchen.

WAS KÖNNEN WIR VON DEN GÖTTERN LERNEN?

Maria: Obwohl jede Gottheit nur Teil des Absoluten ist, steht eine Qualität von ihr im Vordergrund. Hanuman, der Affengott hilft uns z.B. Mut, Stärke und Willenskraft zu entwickeln. Ganesha, der liebevolle Elefantengott, ist bekannt dafür Hindernisse geschmeidig aus dem Weg zu räumen. Durga, die Löwenmama, steht dafür, dass das Leben, wie eine gute Mutter mit Zuckerbrot und Peitsche ist. Sie lehrt uns wahre Vergebung und schenkt uns Balsam auf unserem Weg der Selbstliebe.

Jede Gottheit hat sozusagen eine besondere Gabe, die uns ein Gefühl von Vollständigkeit schenkt. Erfahrungsgemäß wird uns die zu unserem Lebensthema passende Gottheit auf besondere Weise anziehen. Wenn wir uns daraufhin auf ihre Form konzentrieren und uns öffnen für diesen Segensstrom, der in unserem Leben wirken möchte, können wir selbst erspüren, was wir von den Göttern gelernt haben.

WAS FÜR EIGENSCHAFTEN HAT LAKSHMI DEVI?

Maria: Lakshmi ist die Göttin, der Schönheit und der Fülle. Sie wird nicht umsonst die Miss Universe der Hindugötter genannt. Denn sie ist strahlend schön und befindet sich außerdem in einem konstanten Fluss des Empfangens und Gebens. Sie besitzt unendliche Güte und hat die Gabe uns von einem Mangelbewusstsein zurück zur Liebe zu führen. Meine persönlichen Erfahrungen mit ihr habe ich in diesem Beitrag hier niedergeschrieben.

Lakshmi

WAS MACHT LAKSHMI FÜR DICH ZU EINER BESONDEREN GÖTTIN?

Maria: Was Lakshmi so besonders macht, ist mir erst so richtig während des Schreibens meines Ebooks bewusst geworden. Als mir auffiel, wie sehr wir uns heutzutage in der männlichen, aktivierenden Energie bewegen. Die meisten von uns beschäftigen sich zunehmend mit einer Selbstoptimierung ihres Berufs- und Privatlebens. Ich persönlich kenne dieses Gefühl des irgendwo-hinkommen-wollens aus meinem eigenen Leben und habe durch meine Lakshmi Sadhana erkannt, dass der Weg liebevoller ist, wenn ich zu allem in mir und meinem Leben Ja sage und mir auch gestatte mich mal richtig beschissen zu fühlen. Auch wenn mir das persönlich manchmal sehr schwer fällt. Aber wenn alles sein darf, gibt es auch keinen Grund mehr irgendwo hinkommen zu wollen.
Weil ich finde, dass unser yanglastige Alltag eine Portion Ying vertragen kann, habe ich außerdem den Devi-Talk ins Leben gerufen – eine Interview-Reihe mit bemerkenswerten Menschen, die ihren Bezug zur femininen Energie mit uns teilen und durch die ich auch selbst immer wieder etwas dazu lerne.

WOHER KAM DIE IDEE EIN EBOOK ZU SCHREIBEN?

Maria: Ich wollte schon längere Zeit endlich mein 1. digitales Produkt an den Start bringen. Da ich für einen Online-Kurs allerdings nicht die Zeit hatte und erstmal Erfahrung sammeln wollte, habe ich einfach angefangen zu schreiben. Das #TLIF Paket besteht aber nicht nur aus einem Ebook, sondern enthält auch eine Lakshmi-Meditation (MP3), das Lakshmi Mantra (MP3) und eine Anleitung für die Durchführung einer Puja (Ritual).

DEIN E-BOOK TRÄGT DEN TITEL „THANK LAKSHMI IT’S FRIDAY“ – WIESO?

Maria: Thank Lakshmi it’s Friday ist ein Wortspiel. Im Hinduismus ist jeder Gottheit ein Wochentag gewidmet. Das E-book heißt Thank Lakshmi it’s Friday, weil der Freitag den Göttinnen geweiht ist. Da viele Menschen an diesem Tag der Devi durch Rituale gedenken, ist er besonders verheißungsvoll, um sich mit dem weiblichen Prinzip der Schöpfung zu verbinden.

WORUM GEHT’S IN DEINEM E-BOOK?

Maria Ma

Maria: In dem Ebook erfährst du:

  • Wer die Devi ist und welche Eigenschaften Lakshmi, die Göttin der Schönheit und der Fülle, repräsentiert
  • Was Mantren sind und welches Mantra für Lakshmi steht
  • Was eine Puja (Ritual) ist
  • Was während eines Rituals eigentlich passiert und was du davon hast
  • Und noch viel mehr

Hier kannst du dir die Inhaltsangabe & eine Leseprobe runterladen.

WIE INTEGRIERST DU MEDITATION IN DEINEN ALLTAG?

Maria: Meditation bedeutet für mich achtsam mit mir selbst und meiner Umwelt umzugehen. Das ist eher eine Haltung, die ich versuche in meine alltäglichen Handlungen fließen zu lassen. Natürlich schaffe ich mir an meinem Tag aber auch Zeiten, in denen ich bewusst durch Entspannungs- und Meditationsübungen innehalten kann.

DU BEZEICHNEST DICH SELBST ALS SPIRITUAL ACTIVIST – WAS HAT ES DAMIT AUF SICH?

Maria: Zunächst einmal bedeutet es spirituell aktiv zu sein und über meine eigenen Erfahrungen zu berichten. Für mich persönlich hängt Spiritualität nicht mit Dogma, oder Religion zusammen, sondern ist vielmehr die Wissenschaft des Glücklichseins und ein Leben aus der Liebe heraus. Ich liebe es in meine eigene Tiefe hinabzutauchen und habe erkannt, dass mein Leben Werte, wie Mitgefühl und Wertschätzung für mich und meine Umwelt benötigt. Die spirituellen Tools, die ich im Laufe der Jahre kennengelernt habe, helfen mir immer wieder von Ängsten und Zweifeln zurück zur Liebe zu kehren. Deswegen teile ich meine eigenen Erfahrungen schon seit vielen Jahren auf unterschiedlichen Wegen mit anderen Menschen und freue mich dabei über jeden, der etwas davon für sich mitnehmen kann. Ein indischer Lehrer von mir sagte einmal:

„Life will shower on you, just become a Spiritual Activist.“ Und genau so ist es auch.

WENN DU EINEN GANZ NORMALEN TAG VON DIR BESCHREIBEN WÜRDEST – WELCHEN TEIL NEHMEN DIE GÖTTER EIN?

Maria: Das kommt immer ganz drauf an, in welcher Lebensphase ich mich befinde und was ich gerade lernen soll. Vor einiger Zeit war Shiva, der Transformationsguru, sehr präsent, der mir knallhart vor Augen führte, dass ich in der letzten Zeit ganz schön viel Angst vor Veränderung hatte und mich in einem bestimmten Bereich meines Lebens stark in den Szenen meiner Vergangenheit bewegte. Aktuell höre und singe ich regelmäßig die Hanuman Chalisa, ein wunderschönes indisches Gedicht, dass mir schon mal in einer Phase der Veränderung Visionen und innere Stärke geschenkt hat.

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