Tagebuch eines reisenden Yogalehrers – TEIL 16

Bens Tagebuch eines Yogalehrers geht weiter.

Liebe Freundin, lieber Freund, ich unterrichte sechs Wochen in Umbrien, nahe Rom, es riecht nach Rosmarin und Lavendel, und meine Haut kitzelt von kleinen (und großen) Insekten, die darauf landen wollen. Am Himmel schwirren Schwalben durch die Luft; manch ein Jungvogel prallt gegen eine Wand und bleibt am Boden liegen. Im letzten Jahr fand ich so einen Jungvogel, nannte ihn Tristan (auf Raten einer norwegischen Dramaturgin), und pflegte ihn sieben Tage lang; anschließend brachte ich ihn zu einer Auffangstation nach Rom, und nun, ein Jahr später, schaue ich in den Himmel, ob ich ihn nicht irgendwo finden mag. Dazu passt recht schön: Gestern ging ich mit meiner Yogagruppe zur Konferenz der Vögel; ein Theaterstück, basierend auf einem persischen Text des 12.Jahrhunderts. Es fand auf einer kleinen Piazza, unter freiem Himmel statt, gleich vor einem alten Kirchlein. Zwölf Schauspieler traten auf, unter Ihnen eine kleine, wunderschöne Frau … O, mein armes Herz! Schönes Italien! Ich lernte das Mädchen später kennen und es stellte sich heraus, es ist die Enkelin von Claudia Cardinale. Wie gesagt: ein sehr hübsches Mädchen. Tags darauf übten wir, ebenfalls unter freiem Himmel, eine Reihe von Sonnengrüßen, von denen es die verschiedensten gibt.

Bens Tagebuch eines Yogalehrers geht weiter.

Als wir beim Frühstück beisammen saßen, bekam ich einen Anruf. Gute Nachrichten! Ich darf in 2019 ein Literaturfest nahe Istrien leiten, mit deutschen Autoren. Heu! Sogleich sprach ich mit der Theaterdirektorin, ob sie nicht mit Ihrer Gruppe auftreten will; die Verhandlungen laufen … Nun, ich muss mich sputen. In einer Stunde beginnt unsere QiGong-Klasse. In dieser Woche haben wir ältere Damen und Herren aus England in der Gruppe, und ihr Wunsch war, etwas langsamer zu treten. So üben wir QiGong, nach freiem Stil, luftig wie die Vögel, unter dem blauen Himmel von Sabina. Über uns die Sterne, vor uns die Wälder, in uns die Stille mitreißender Tage und Nächte. – Es grüßt recht schön, Ben, Yogalehrer und Schriftsteller. P.S. Abends sitze ich mit Marcello bei einer duftenden Zigarette; Marcello ist Übersetzer für italienische Literatur und übersetzt den neuen Spider-Man-Roman. Da er kein Yoga macht, hatte er einen Hexenschuss. ´Könnte Spider-Man nicht passieren,´ sagt er. ´Viel zu beweglich.`

[yellowbox]Ben ist gerade in fünf Ländern als Yogalehrer unterwegs und schreibt dabei regelmäßig für Asanayoga. Teil 1 seiner Reise findest du hier, Teil 2 der Reise kannst du hier lesen, hier sind Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7, Teil 8, Teil 9, Teil 10, Teil 11, Teil 12, Teil 13, Teil 14 und Teil 15. Folgt Ben außerdem auf seinen beiden Websites: als Yogalehrer & als Schriftsteller.[/yellowbox]

1 thoughts on “Tagebuch eines reisenden Yogalehrers – TEIL 16

  1. Rüdiger Nix says:

    Lieber Ben, lese gerade deine Tagebuchaufzeichnungen Teil 16 …mmh und freue mich das es dir soweit gut geht. Gerne wäre ich auch bei euch. Bei mir gehen die Yogakurse langsam dem Ende zu und am 9. Juli mache ich mich wieder auf den Camino de Santiago.

    Nun grüße ich dich ganz herzlich und wünsche dir viel Erfolg und eine schöne Sommerzeit
    Rüdiger

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