Wut Yoga: Vom Schreien und lautem Heavy Metal

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Wut Yoga: Ein Namaste oder Om wird man in diesem Kurs eher weniger zu Ohren bekommen. Dafür sind Schreie, Wutausbrüche und laute Heavy Metal Musik umso präsenter. Die Rede ist von Rage Yoga, auch Wut oder Aggro Yoga genannt. Der neue Yoga Trend aus Kanada wird immer beliebter und hält als neue skurrile Yoga Art auch sicher bald Einzug in unsere Studios. Wer also mal so richtig Dampf ablassen möchte, kann sich hier informieren und schon mal Augen und Ohren für den nächsten Rage Yoga Kurs aufhalten.

1Was ist der Yogastil Wut Yoga

Wut-Yoga ist keine komplett neue Yoga Art, lockert aber das ursprüngliche Yoga Training durch laute Musik, Schimpfwörtern, lockerer Atmosphäre und einem kühlen Bier nebenbei auf. Die Bewegungen im Kurs kommen hauptsächlich aus dem Vinyasa Yoga, werden aber etwas langsamer durchgeführt.

2Was kann ich von Wut Yoga erwarten?

Die Verbindung zwischen Yoga, Kraftausdrücken und lautem Fluchen kann helfen, Stress und Wut abzubauen. Für Gründerin Lindsay ist es aber am Wichtigsten, in der Gruppe Spaß zu haben und gemeinsam zu lachen. Gerade wenn man öffentlich laut Fluchen und Schreien darf, verfällt man schnell in lautes Lachen. Ein gutes Ventil, um seiner Wut freien Lauf zu lassen und seine negativen Gefühle in positive umzuwandeln.

„Zen – der ganze Mist zieht bei mir nicht wirklich“ – Gründerin Lindsay Istace

Die einzelnen Asanas, aber auch die Gedanken sind beim Wut Yoga an die Atmung gekoppelt: Beim Einatmen soll man an Etwas denken, was einen so richtig wütend macht. Beim Ausatmen lässt man seine ganze Wut raus, indem man ein Schimpfwort (zB. das bekannte F-Wort) laut raus schreit. Das ganze wird gepaart mit harter Heavy Metal oder Rock Musik im Hintergrund. Nebenbei kann jeder Teilnehmer, ähnlich wie beim Bier-Yoga, ein erfrischendes Bier trinken.

Natürlich werden die Yoga Posen ordentlich ausgeführt und der Fokus sollte auch auf den Bewegungen liegen, aber es geht nicht darum, ob man eine Pose halten kann oder sich Yoga technisch weiterentwickelt. Die Gemeinschaft und der Stressabbau liegen im Vordergrund und wenn man nach dem Training noch in gemütlicher Runde auf ein Bier zusammen kommt, hat man wohl Alles richtig gemacht.

3Wirkungen, Vorteile, Schwerpunkte

  • Die Schreie und das Hinausbrüllen von Dingen, die einen wirklich gestresst und wütend gemacht haben, befreit den Kopf und macht Platz für die Wesentliche Dinge im Leben.
  • Die entspannte Atmosphäre nimmt Yoga-Anfängern die Angst vor zu anstrengenden und nicht schaffbaren Asanas.
  • Beim Wut Yoga geht es, wie der Name schon sagt, darum, dass jeder einzelne Teilnehmer seine innere Wut herauslassen kann.

4Welche Yogaübungen werden praktiziert?

Wut Yoga basiert auf Vinyasa Yoga. Das heißt, dass Bewegung, Atmung und Musik eins werden und immerfort im Vier-Viertel-Takt schwingen. Du bist absolut fokussiert auf die Feinheit deiner Bewegung und nimmst in dem Bestreben den Moment ganz bewusst wahr, während du deine Wut bei lauten Schreien herauslässt.

5Was brauche ich für die Stunde? Was soll ich anziehen?

Wie immer ist es wichtig, dass deine Yogakleidung bequem ist. Such dir deine Lieblingsyogahose und dein Lieblingsyogashirt heraus und mache dich gefasst auf einen Abend voll Schreien und lauter Musik – bereit, um den Kopf so richtig frei zu bekommen. Ansonsten brauchst du deine Yogamatte und Wut um Bauch, um bei Wut Yoga mitzumachen. Du sehnst dich nach einer entspannten Stunde ohne viel Anstrengung, dafür mit verträumten Anweisungen? Dann lass die Idee mit dem Wut Yoga lieber.

6Für wen ist Wut Yoga geeignet?

Wut-Yoga ist für Jeden geeignet, der Yoga nicht so ernst nimmt und seine inneren Anspannungen rauslassen möchte. Trübsal blasen und sich zu Hause verschanzen, dass möchte die Gründerin mit Wut-Yoga vermeiden. Seine Aggressionen hinausbrüllen, sich körperlich betätigen, gemeinsam Lachen, Bier trinken und sogar Verbündete mit ähnlichem Schicksal finden, das erwartet Einen im Wut-Yoga Kurs.

Wer ernsthaft Yoga und Entspannungsübungen absolvieren möchte, ist bei diesem Kurs dann aber doch eher an der falschen Adresse.
Egal ob Jung oder Alt, jeder der sich körperlich und geistig in der Lage fühlt, kann an den Stunden teilnehmen.
Momentan gibt es noch keine Kurse in Deutschland, ihr findet aber hier mehr Infos und Online Kurse.

7Wer hat diesen Yogastil entwickelt?

Die Geburtsstunde von Wut-Yoga schlug im Januar 2016. Die Kanadierin Lindsay Istace hatte genug von ruhigen, entspannten und fokussierten Yoga Kursen. Nach einigen persönlichen Schicksalsschlägen und einer schmerzlichen Trennung fiel ihr auf, dass sie im Alltag viel mehr fluchte und sich regelrecht die Wut in ihr anstaute. Auch ihr privates Yogatraining litt darunter. Sie konnte sich nicht mehr richtig konzentrieren, die Entspannungsmusik im Hintergrund machte sie nur noch aggressiver. Warum also nicht Wutausbrüche mit Yoga verbinden, dachte sich die 24 Jährige Verrenkungskünstlerin und begann, ihre ersten Wut-Yoga Stunden zu geben. Mittlerweile findet ihr Kurs zweimal die Woche in einem kleinen Pub in Calgary statt.

Habt ihr schon einmal Wut-Yoga ausprobiert oder kenn ihr sogar Studios, welche den neuen Trend anbieten? Wir freuen uns über Feedback!

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