Yogalehrer mit Herz und Verstand

Yogalehrer mit Herz und Verstand

Yoga ist eine Herzensangelegenheit! Dabei gilt Yoga als das Allheilmittel gegen den Frust des Alltags und der Monotonie im eigenen Job.

Natürlich ist es richtig auf sein Herz zu hören, doch helfen rationale Überlegungen sehr dabei, dauerhaft Freude an seiner neuen Tätigkeit zu haben. Denn die Freude und positive Energie die man dann ausstrahlt, sind gerade im Yoga sehr wichtig.

Wer möchte schon von einem müden, unkonzentrierten und lustlosen Yogalehrer unterrichtet werden?

Selbstständig als Yogalehrer

Deswegen ist es so wichtig, die Selbständigkeit ganz genau zu planen und zu durchdenken. Je genauer man plant, desto weniger Unvorhergesehenes kommt dann auf einen zu.

Zunächst sollte man sich gut überlegen, ob man sein Hobby wirklich zum Beruf machen möchte. Es gibt so viele Yogalehrer, die sehr ernüchtert sind, wie anstrengend es sein kann, mit Yoga Geld zu verdienen. Schnell wird Yoga so „entzaubert“.

Grundsätzlich müssen wir uns als Yogis in der westlichen Industriegesellschaft an die gegebenen Rahmenbedingungen anpassen. Sprich: wir brauchen Geld für Miete, Kleidung, Essen und die nächste Yogalehrerausbildung.

Kostenplanung für Yogalehrer

Im ersten Schritt ist es besonders hilfreich sich genau auszurechnen, wie viel Geld man im Monat braucht (also für Miete, Auto, Telefon, Lebensunterhalt usw.) und was man dafür tun muss.

Habe ich z.B. Fixkosten von 2.500€ im Monat und würde ich 25€ pro Yogakurs bekommen, so müsste ich ca. 100 Kurse im Monat halten – also ungefähr 25 Kurse die Woche – um über die Runden zu kommen (Steuern, ein Puffer für Urlaub oder die nächste Fortbildung sind hierbei noch nicht mitgerechnet).

Im nächsten Schritt muss ich mir dann überlegen, ob ich das möchte: 24 Kurse klingt nun weniger als eine 40 Stunden Woche, ist aber auf Dauer energetisch sehr anspruchsvoll. Ich muss mich auf die Kurse vorbereiten, brauche noch Zeit für meine eigene Praxis und muss wissen, dass die Kurse oft genau dann stattfinden, wenn andere Freizeit haben.

Checkliste für angehende Yogalehrer

Wenn du dich als Yogalehrer selbstständig machen möchtest, dann beantworte zuvor in Ruhe diese folgenden Fragen:

  • Will ich wirklich von Yoga leben, oder soll es mein “Hobby” bleiben?
  • Bin ich bereit mind. 50% meiner Zeit für Marketing, Buchhaltung und E-Mail-Beantwortung zu investieren?
  • Habe ich mit mindestens drei andere Yogis gesprochen, die einen ähnlichen Weg eingeschlagen haben und mir von Ihren Erfahrungen berichten lassen?
  • Wie hoch sind meine Kosten?
  • Wie viel Geld muss/möchte ich pro Monat verdienen?

  • Wie lange kann ich mir Zeit lassen um meinen Zielumsatz zu erreichen?
  • Was genau ist meine Dienstleistung?
  • Kenne ich meine Zielgruppe?
  • Wie und wo kann ich meine Zielgruppe ansprechen?
  • Wie viel Zeit bin ich bereit, in meine Selbständigkeit zu investieren?
  • Wie groß sind meine finanziellen Rücklagen?
  • Unbeteiligten den Plan vorstellen: Haben sie bedenken, oder das Gefühl, dass es funktionieren könnte?


    Yoga als Beruf?

    Ist die Antwort: „Ja! Das klingt toll!“, dann ist das auch genau die richtige Sache für mich. Dann werde ich voller Energie und Elan die Kurse angehen und ein energetisierender Yogalehrer sein.

    Ist die Antwort: „Nein! Das ist mir zu viel!“, dann sollte man sein Geschäftsmodell noch einmal überdenken, solange überlegen, bis man zu seiner Idee aus ganzem Herzen „Ja!“ sagen kann.

    Business mit Herz und Verstand

    Genau bei dieser Entscheidungsfindung helfen uns die Instrumente des Yogas sehr. Gerade in der Meditation können wir ein wundervolles Werkzeug finden, um in unsere Entscheidung hineinzufühlen, das Ego loszulassen und zu schauen, ob wir das, was wir vor haben wirklich aus ganzer Seele heraus machen möchten.

    So nutzen wir den Verstand, um zu planen und unser Herz, um hineinzufühlen, ob das Geplante wirklich unserem Lebensplan entspricht.

    Sagen Verstand und Herz „Ja!“, dann lege sofort los.

    Dann wird die Freude, Inspiration und Energie nur so sprudeln.

4 thoughts on “Yogalehrer mit Herz und Verstand

  1. Heike says:

    Das ist ein sehr guter Beitrag, denn es ist wirklich nicht so einfach, als Yogalehrer selbständig zu sein und davon zu leben. Wichtig ist, sich klar über die Ziegruppen zu sein und sich dann umzuschauen, wo diese “sich aufhalten”, wenn sie nicht beim Yogaunterricht sind. Dann kann man gezielt dort Aushänge und Flyer auslegen, mit den Menschen sprechen. Doch die meisten Teilnehmer kommen bei mir über Mundpropaganda. Man kann auch ruhig seine Teilnehmer informieren, wenn noch PLätze frei sind. Oft kommt es dazu, daß sie dann noch jemanden mitbringen. Wenn man selbst gut ausgebildet ist und auch selbst täglich an seiner Praxis arbeitet, dann kommen auch die Teilnehmer. Praktiziert man selbst nur ab und zu, dann ist die Energie nicht ausreichend, um davon zu leben.
    Namaste´! und Lieben Dank!
    Heike

  2. Heike says:

    Klasse Beitrag, der die “rosa” Brille weg lässt. Yoga leben und tatsächlich in den Alltag integrieren ist eine Sache. Darüber hinaus Yoga an andere Leute weiter geben und dann noch davon leben zu können erfordet Mut und eben den realistischen Blick. Ich habe mich auf neues Terrain gewagt und gerade eine Ausbildung zur Kinderyogalehrerin abgeschlossen. In meinem Heimatort möchte ich Kinderkurse anbieten. Nein Selbstständige ist noch nicht mein Thema- ich habe es mir angeeignet kleine Schritte zu machen. Aber der Beitrag hat mir trotzdem Mut gemacht an meiner Idee zu bleiben. Danke

  3. Holger says:

    Liebe Heike. Vielen Dank für Deine lieben Worte! Toll, dass Dir der Artikel gefällt und ich Dir sogar Mut machen konnte.
    Du machst das sehr richtig. Ein Schritt nach dem Anderen …dann stolpert man auch nicht so schnell:-)
    Die viel Erfolg bei Deinen Kinderyoga-Kursen,
    Holger

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